Eröffnung von literaTurm 2022
Viktor Jerofejew
Moderation: Katharina Raabe · Kateryna Stetsevych
Dolmetscherin: Dr. Alla Kusch
Die Eröffnung von literaTurm 2022 steht ganz im Zeichen der Ukraine. Dass wir hier sitzen und dort herrscht Krieg, diesem Dilemma muss sich jede öffentliche Veranstaltung stellen. Unsere Antwort sind Fragen: Danach, wie es heute um ein Land steht, das ein „Europa im Kleinen“ (Karl Schlögel) ist und das doch so lange auf unserer inneren Landkarte fehlte. Warum dort Freiheit und Selbstbestimmung bis aufs Blut verteidigt werden, während in Ungarn und Polen Rechtspopulisten zivilgesellschaftliche Errungenschaften unterminieren. Und welche Nachwehen der Riss von 1989 bis heute zeitigt. Schließlich ob es vermessen ist, auf die Renaissance eines gemeinsamen Kulturraums von Paris bis Kiew zu hoffen.
Auch durch unsere Eröffnung zieht sich ein programmatischer Riss: Es wird zwei separate Panels geben, das erste, kurze mit dem russischen Schriftsteller und Dissidenten Viktor Jerofejew, der vor kurzem exiliert ist und der sein Land schonungslos kritisiert. Auf dem zweiten Panel diskutieren die ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk mit der aus Albanien stammenden Philosophin Lea Ypi und dem Frankfurter Historiker Gerd Koenen über die Ukraine und Europa, dieses unvollendete Projekt.
Das Ensemble Modern spielt Kompositionen von Gabriel Prokofiev. Es treten auf: Jagdish Mistry (Violine), Giorgos Panagiotidis (Violine), Laura Hovestadt (Viola), Michael Maria Kasper (Violoncello) und Vitalii Kyianytsia (Klavier solo).
Viktor Jerofejew
- © Michael Schwarz
- © Stuart Simpson/Penguin Random House
- © Christoph Mukherjee
- © Jürgen Bauer
- © Ilona Spesivtev
- © SINISSEY
- © Wonge Bergmann
Moderation: Katharina Raabe · Kateryna Stetsevych
Dolmetscherin: Dr. Alla Kusch
Die Eröffnung von literaTurm 2022 steht ganz im Zeichen der Ukraine. Dass wir hier sitzen und dort herrscht Krieg, diesem Dilemma muss sich jede öffentliche Veranstaltung stellen. Unsere Antwort sind Fragen: Danach, wie es heute um ein Land steht, das ein „Europa im Kleinen“ (Karl Schlögel) ist und das doch so lange auf unserer inneren Landkarte fehlte. Warum dort Freiheit und Selbstbestimmung bis aufs Blut verteidigt werden, während in Ungarn und Polen Rechtspopulisten zivilgesellschaftliche Errungenschaften unterminieren. Und welche Nachwehen der Riss von 1989 bis heute zeitigt. Schließlich ob es vermessen ist, auf die Renaissance eines gemeinsamen Kulturraums von Paris bis Kiew zu hoffen.
Auch durch unsere Eröffnung zieht sich ein programmatischer Riss: Es wird zwei separate Panels geben, das erste, kurze mit dem russischen Schriftsteller und Dissidenten Viktor Jerofejew, der vor kurzem exiliert ist und der sein Land schonungslos kritisiert. Auf dem zweiten Panel diskutieren die ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk mit der aus Albanien stammenden Philosophin Lea Ypi und dem Frankfurter Historiker Gerd Koenen über die Ukraine und Europa, dieses unvollendete Projekt.
Das Ensemble Modern spielt Kompositionen von Gabriel Prokofiev. Es treten auf: Jagdish Mistry (Violine), Giorgos Panagiotidis (Violine), Laura Hovestadt (Viola), Michael Maria Kasper (Violoncello) und Vitalii Kyianytsia (Klavier solo).
Die Wut der erschöpften Frauen
Moderation: Meredith Haaf
Sie sind wütend. Wütend, weil sie trotz Frauenbewegung und feministischem Empowerment immer noch in der Falle der Care-Arbeit sitzen. Corona war auch hier ein Offenbarungseid, der gezeigt hat: Die Verantwortung für Haushalt, Kindererziehung und Pflege trägt am Ende die Frau. Mareike Fallwickl hat mit Die Wut, die bleibt (Rowohlt) den Roman zur Stunde geschrieben. Dass er so viel Beachtung in den Medien fand, unterstreicht, dass sie mit diesem radikalen Buch den Finger in eine klaffende Wunde gelegt hat. Ein Riss geht durch Familien, das zeigt auch die Soziologin Franziska Schutzbach mit ihrer ebenfalls viel diskutierten Studie Die Erschöpfung der Frauen. Wider die weibliche Verfügbarkeit (Droemer).
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Moderation: Meredith Haaf
Sie sind wütend. Wütend, weil sie trotz Frauenbewegung und feministischem Empowerment immer noch in der Falle der Care-Arbeit sitzen. Corona war auch hier ein Offenbarungseid, der gezeigt hat: Die Verantwortung für Haushalt, Kindererziehung und Pflege trägt am Ende die Frau. Mareike Fallwickl hat mit Die Wut, die bleibt (Rowohlt) den Roman zur Stunde geschrieben. Dass er so viel Beachtung in den Medien fand, unterstreicht, dass sie mit diesem radikalen Buch den Finger in eine klaffende Wunde gelegt hat. Ein Riss geht durch Familien, das zeigt auch die Soziologin Franziska Schutzbach mit ihrer ebenfalls viel diskutierten Studie Die Erschöpfung der Frauen. Wider die weibliche Verfügbarkeit (Droemer).
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Polen und Europa. Eine Entfremdung
Moderation: Andrzej Kaluza
Lesung: Birgitta Assheuer
Dolmetscherin: Agnieszka Siemasz-Kałuża
Polen erlebt einen politischen Wandel. Dominierten liberale Ideen die Politik und Gesellschaft nach dem Umbruch von 1989, kam 2015 eine populistische Gruppierung an die Macht, die einerseits das westlich-liberale Modell in Frage stellt, andererseits die nationale Gemeinschaft beschwört. Freiheitliche und emanzipatorische Bewegungen werden seither gezielt eingedämmt und als Ausdruck einer europäischen, ergo kosmopolitischen und atheistischen Kultur geschmäht. Stattdessen macht nun „Polen first“ die Runde – mit allen Konsequenzen für Kunst, Medien, Politik und Rechtsstaatlichkeit.
Am 29.6.2022, 20 Uhr liest Joanna Bator aus Dunkel, fast Nacht im Deutschen Polen-Institut, Residenzschloss Darmstadt – www.deutsches-polen-institut.de
In Kooperation mit dem Deutschen Polen-Institut und Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
Moderation: Andrzej Kaluza
Lesung: Birgitta Assheuer
Dolmetscherin: Agnieszka Siemasz-Kałuża
Polen erlebt einen politischen Wandel. Dominierten liberale Ideen die Politik und Gesellschaft nach dem Umbruch von 1989, kam 2015 eine populistische Gruppierung an die Macht, die einerseits das westlich-liberale Modell in Frage stellt, andererseits die nationale Gemeinschaft beschwört. Freiheitliche und emanzipatorische Bewegungen werden seither gezielt eingedämmt und als Ausdruck einer europäischen, ergo kosmopolitischen und atheistischen Kultur geschmäht. Stattdessen macht nun „Polen first“ die Runde – mit allen Konsequenzen für Kunst, Medien, Politik und Rechtsstaatlichkeit.
Am 29.6.2022, 20 Uhr liest Joanna Bator aus Dunkel, fast Nacht im Deutschen Polen-Institut, Residenzschloss Darmstadt – www.deutsches-polen-institut.de
In Kooperation mit dem Deutschen Polen-Institut und Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
Lesungskonzert
„Das Verschweigen des Eigentlichen“, so Judith Hermann kürzlich in ihrer Frankfurter Poetikvorlesung, ziehe sich durch alle ihre Texte. Hermanns Erzählungen und Romane sind kunstvoll verrätselte und doch überaus sinnliche Sprachgebilde, die bei ihren Leser:innen eine nachhaltige Wirkung entfalten. Das Lesungskonzert, das eigens für literaTurm erarbeitet wurde, verschränkt Hermanns Wortkunst mit dem Werk iv 13 von Mark Andre, das, so der deutsch-französische Komponist, „eine Musik des Entschwindens“ zelebriere, in welcher die „kompositorischen Zwischenräume atmen, verschwinden, Schatten und Spuren hinterlassen“. Spielort der Uraufführung ist der Park Tower – dort, wo das Format Lesungskonzert 2014 mit Ingo Schulze und dem Ensemble Modern seinen Anfang nahm.
In Kooperation mit Freshfields Bruckhaus Deringer PartG mbB
„Das Verschweigen des Eigentlichen“, so Judith Hermann kürzlich in ihrer Frankfurter Poetikvorlesung, ziehe sich durch alle ihre Texte. Hermanns Erzählungen und Romane sind kunstvoll verrätselte und doch überaus sinnliche Sprachgebilde, die bei ihren Leser:innen eine nachhaltige Wirkung entfalten. Das Lesungskonzert, das eigens für literaTurm erarbeitet wurde, verschränkt Hermanns Wortkunst mit dem Werk iv 13 von Mark Andre, das, so der deutsch-französische Komponist, „eine Musik des Entschwindens“ zelebriere, in welcher die „kompositorischen Zwischenräume atmen, verschwinden, Schatten und Spuren hinterlassen“. Spielort der Uraufführung ist der Park Tower – dort, wo das Format Lesungskonzert 2014 mit Ingo Schulze und dem Ensemble Modern seinen Anfang nahm.
In Kooperation mit Freshfields Bruckhaus Deringer PartG mbB
Creep
Moderation: Björn Jager
Philipp Winkler nimmt uns mit auf eine Reise ins dunkle Herz der Hypermoderne, zu jenen, die immer da sind, auch wenn niemand Notiz von ihnen nimmt. Creep (Aufbau) erzählt von zwei Digital Natives: Fanni arbeitet in einem Unternehmen für intelligente Überwachungstechnologie und verbringt den größten Teil ihrer Freizeit damit, die nichtsahnende Familie Naumann über den Feed ihrer Hauskameras zu beobachten. Währenddessen sitzt der bereits erwachsene Junya immer noch in seinem Kinderzimmer in Tokio, das er fast nie verlässt, und durchstreift das Darknet. Nur nachts schleicht er sich manchmal hinaus, um ein Ventil zu finden – für seinen Hass auf sich selbst und auf eine Gesellschaft, in die er nicht hineinpasst.
In Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm e. V.
Moderation: Björn Jager
Philipp Winkler nimmt uns mit auf eine Reise ins dunkle Herz der Hypermoderne, zu jenen, die immer da sind, auch wenn niemand Notiz von ihnen nimmt. Creep (Aufbau) erzählt von zwei Digital Natives: Fanni arbeitet in einem Unternehmen für intelligente Überwachungstechnologie und verbringt den größten Teil ihrer Freizeit damit, die nichtsahnende Familie Naumann über den Feed ihrer Hauskameras zu beobachten. Währenddessen sitzt der bereits erwachsene Junya immer noch in seinem Kinderzimmer in Tokio, das er fast nie verlässt, und durchstreift das Darknet. Nur nachts schleicht er sich manchmal hinaus, um ein Ventil zu finden – für seinen Hass auf sich selbst und auf eine Gesellschaft, in die er nicht hineinpasst.
In Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm e. V.
Eine andere Epoche
Moderation: Christoph Schröder
Ein faszinierender Binnenblick in den Berliner Politikbetrieb, wie es in der deutschsprachigen Literatur lange keinen mehr gab: Anfang der 2010er Jahre erlebt das politische Berlin zwei Erschütterungen, die Affären rund um den Bundespräsidenten Christian Wulff und den ersten NSU-Untersuchungsausschuss. Den Vorsitz hat ein ambitionierter SPD-Abgeordneter aus Niedersachsen, der knallhart und getrieben von aufklärerischem Furor versucht, Licht in das Geflecht aus Versagen und Verschleierung zu bringen. Sein Büroleiter Wegman Frost, in einer merkwürdigen Doppelrolle als Akteur und Beobachter, begleitet den Untersuchungsausschuss, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet. Doch plötzlich steht die Berliner Republik vor neuen Herausforderungen, die ihre Grundfeste erschüttern. Eine andere Epoche (Suhrkamp) seziert einen Politikbetrieb, dessen Krisen und Abgründe selbst leidenschaftliche Demokrat:innen in Erklärungsnöte bringen.
In Kooperation mit dem Hochheimer Weinbaumuseum, der Stadt Hochheim am Main und dem Main-Taunus-Kreis
Moderation: Christoph Schröder
Ein faszinierender Binnenblick in den Berliner Politikbetrieb, wie es in der deutschsprachigen Literatur lange keinen mehr gab: Anfang der 2010er Jahre erlebt das politische Berlin zwei Erschütterungen, die Affären rund um den Bundespräsidenten Christian Wulff und den ersten NSU-Untersuchungsausschuss. Den Vorsitz hat ein ambitionierter SPD-Abgeordneter aus Niedersachsen, der knallhart und getrieben von aufklärerischem Furor versucht, Licht in das Geflecht aus Versagen und Verschleierung zu bringen. Sein Büroleiter Wegman Frost, in einer merkwürdigen Doppelrolle als Akteur und Beobachter, begleitet den Untersuchungsausschuss, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet. Doch plötzlich steht die Berliner Republik vor neuen Herausforderungen, die ihre Grundfeste erschüttern. Eine andere Epoche (Suhrkamp) seziert einen Politikbetrieb, dessen Krisen und Abgründe selbst leidenschaftliche Demokrat:innen in Erklärungsnöte bringen.
In Kooperation mit dem Hochheimer Weinbaumuseum, der Stadt Hochheim am Main und dem Main-Taunus-Kreis
Der Historikerstreit 2.0
Moderation: René Aguigah
Seit dem Historikerstreit von 1985 bildet die präzedenzlose Singularität der Shoah eine unhintergehbare Prämisse der Erinnerungskultur. Heute fordert eine jüngere Historikergeneration die Einbettung der NS-Judenverfolgung in die von Grausamkeiten überschattete Kolonialgeschichte des Deutschen Reichs. Dem setzt der jüngst erschienene Sammelband Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust (C.H.Beck) mit Beiträgen von Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher und Dan Diner die „nie dagewesene rassistische Radikalität“ der Shoa entgegen und konstatiert ein „Empörungstheater“ um das angebliche Vergleichsverbot.
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Moderation: René Aguigah
Seit dem Historikerstreit von 1985 bildet die präzedenzlose Singularität der Shoah eine unhintergehbare Prämisse der Erinnerungskultur. Heute fordert eine jüngere Historikergeneration die Einbettung der NS-Judenverfolgung in die von Grausamkeiten überschattete Kolonialgeschichte des Deutschen Reichs. Dem setzt der jüngst erschienene Sammelband Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust (C.H.Beck) mit Beiträgen von Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher und Dan Diner die „nie dagewesene rassistische Radikalität“ der Shoa entgegen und konstatiert ein „Empörungstheater“ um das angebliche Vergleichsverbot.
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte
Moderation: Catherine Newmark
Lesung: Birgitta Assheuer
„Eines jener seltenen Bücher, die wirklich zu zeigen vermögen, wie die Geschichte das Leben und das politische Bewusstsein von Menschen formt. Und weil Lea Ypi eine so begnadete, kraftvolle Schriftstellerin ist, wird ihre Geschichte zu unserer“, so Ivan Krastev über Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte (Suhrkamp). Dem mag man kaum etwas hinzufügen, außer, dass dieses Buch aus der Perspektive eines albanischen Mädchens geschrieben ist, durch dessen Kindheit sich der Riss eines politischen Systembruchs zieht, der tiefer nicht sein könnte. Die radikale Transformation des abgeschotteten Albaniens vom Stalinismus zum Turbokapitalismus kennt eigentlich nur Opfer; die persönliche Freiheit ist teuer erkauft, bitter besonders für ehemalige Dissidenten wie Lea Ypis Eltern es waren. Jüngst wurde Frei von der Sunday Times als „memoir of the year“ ausgezeichnet.
In Kooperation mit Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
Moderation: Catherine Newmark
Lesung: Birgitta Assheuer
„Eines jener seltenen Bücher, die wirklich zu zeigen vermögen, wie die Geschichte das Leben und das politische Bewusstsein von Menschen formt. Und weil Lea Ypi eine so begnadete, kraftvolle Schriftstellerin ist, wird ihre Geschichte zu unserer“, so Ivan Krastev über Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte (Suhrkamp). Dem mag man kaum etwas hinzufügen, außer, dass dieses Buch aus der Perspektive eines albanischen Mädchens geschrieben ist, durch dessen Kindheit sich der Riss eines politischen Systembruchs zieht, der tiefer nicht sein könnte. Die radikale Transformation des abgeschotteten Albaniens vom Stalinismus zum Turbokapitalismus kennt eigentlich nur Opfer; die persönliche Freiheit ist teuer erkauft, bitter besonders für ehemalige Dissidenten wie Lea Ypis Eltern es waren. Jüngst wurde Frei von der Sunday Times als „memoir of the year“ ausgezeichnet.
In Kooperation mit Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH
Bis ans Ende unserer Leben
Moderation: Shirin Sojitrawalla
Leo Tolstois Monumentalwerk Anna Karenina beginnt mit der häufig zitierten Bemerkung, wonach alle glücklichen Familien einander gleichen, jede unglückliche Familie aber auf ihre eigene Weise unglücklich sei. Im Falle des von Selbstzweifeln geplagten Schriftstellers Sebestyén Paulich, seines herrischen Vaters, der bekümmerten Mutter und der neun Geschwister sind die Ursachen des Unglücks so vielgestaltig wie verworren. Sie liegen im Dunkel des Zwischenmenschlichen, aber nicht dort allein. Denn wie jedes große Familienepos malt Bis ans Ende unserer Leben (Schöffling & Co.) zugleich ein opulentes Gesellschaftspanorama, das nach und nach die fundamentalen Konflikte und Verwerfungen in der ungarischen Gesellschaft freilegt. Ferenc Barnás hat nicht weniger als den maßgeblichen Roman über das widersprüchliche Ungarn der Gegenwart geschrieben.
In Kooperation mit ODDO BHF
Moderation: Shirin Sojitrawalla
Leo Tolstois Monumentalwerk Anna Karenina beginnt mit der häufig zitierten Bemerkung, wonach alle glücklichen Familien einander gleichen, jede unglückliche Familie aber auf ihre eigene Weise unglücklich sei. Im Falle des von Selbstzweifeln geplagten Schriftstellers Sebestyén Paulich, seines herrischen Vaters, der bekümmerten Mutter und der neun Geschwister sind die Ursachen des Unglücks so vielgestaltig wie verworren. Sie liegen im Dunkel des Zwischenmenschlichen, aber nicht dort allein. Denn wie jedes große Familienepos malt Bis ans Ende unserer Leben (Schöffling & Co.) zugleich ein opulentes Gesellschaftspanorama, das nach und nach die fundamentalen Konflikte und Verwerfungen in der ungarischen Gesellschaft freilegt. Ferenc Barnás hat nicht weniger als den maßgeblichen Roman über das widersprüchliche Ungarn der Gegenwart geschrieben.
In Kooperation mit ODDO BHF
Der bittere Kampf der Afghaninnen
Moderation: Isabel Schayani
Jetzt auch noch die Burkapflicht. Neun Monate nach der Machtübernahme durch die Taliban werden die Frauen Afghanistans zur Unsichtbarkeit gezwungen. Viele sind seit dem Abzug der internationalen Truppen ins Ausland geflohen, anderen ist das nicht gelungen oder sie möchten bleiben, verstecken sich, wehren sich. In Wir sind noch da! (Suhrkamp) lässt Nahid Shahalimi 13 Frauen zu Wort kommen. Sie erzählen von Angst und Verzweiflung, aber auch von Kampfgeist und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Natalie Amiri reiste nach der Machtübernahme der Taliban in das Land. Ihre Reportage Afghanistan. Unbesiegter Verlierer (Aufbau) ist das Portrait eines zerrissenen Vielvölkerstaats – und zieht eine ernüchternde Bilanz. Sie sprechen mit der Weltspiegel-Moderatorin Isabel Schayani.
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Moderation: Isabel Schayani
Jetzt auch noch die Burkapflicht. Neun Monate nach der Machtübernahme durch die Taliban werden die Frauen Afghanistans zur Unsichtbarkeit gezwungen. Viele sind seit dem Abzug der internationalen Truppen ins Ausland geflohen, anderen ist das nicht gelungen oder sie möchten bleiben, verstecken sich, wehren sich. In Wir sind noch da! (Suhrkamp) lässt Nahid Shahalimi 13 Frauen zu Wort kommen. Sie erzählen von Angst und Verzweiflung, aber auch von Kampfgeist und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Natalie Amiri reiste nach der Machtübernahme der Taliban in das Land. Ihre Reportage Afghanistan. Unbesiegter Verlierer (Aufbau) ist das Portrait eines zerrissenen Vielvölkerstaats – und zieht eine ernüchternde Bilanz. Sie sprechen mit der Weltspiegel-Moderatorin Isabel Schayani.
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Das Gift der Nachahmung
Moderation: Othmara Glas
Der Westen, so Ivan Krastev in einem Spiegel-Interview, verdanke Putin Solidarität und Resilienz. Ob damit auch der Riss zwischen Ost- und Westeuropa gekittet werden kann, ist eine der Fragen dieser Diskussionsrunde über Europa im Schatten des Krieges. Krastev, bulgarischer Politologe und bedeutender Intellektueller unserer Zeit, erklärt mit seiner These von der „Nachahmungsvergiftung“, warum in Ländern, die vor 30 Jahren quasi über Nacht Demokratie und Marktwirtschaft eingeführt haben, nun Rechtspopulisten an der Macht sind. Die Flüchtlingskrise von 2015 sei der Auslöser für diese Wende etwa in Ungarn und Polen gewesen, die den „liberalen Traum in einen liberalen Albtraum“ verwandelt habe. Mit ihm spricht die renommierte Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff.
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Moderation: Othmara Glas
Der Westen, so Ivan Krastev in einem Spiegel-Interview, verdanke Putin Solidarität und Resilienz. Ob damit auch der Riss zwischen Ost- und Westeuropa gekittet werden kann, ist eine der Fragen dieser Diskussionsrunde über Europa im Schatten des Krieges. Krastev, bulgarischer Politologe und bedeutender Intellektueller unserer Zeit, erklärt mit seiner These von der „Nachahmungsvergiftung“, warum in Ländern, die vor 30 Jahren quasi über Nacht Demokratie und Marktwirtschaft eingeführt haben, nun Rechtspopulisten an der Macht sind. Die Flüchtlingskrise von 2015 sei der Auslöser für diese Wende etwa in Ungarn und Polen gewesen, die den „liberalen Traum in einen liberalen Albtraum“ verwandelt habe. Mit ihm spricht die renommierte Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff.
In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP
Herscht 07769
Moderation: Gregor Dotzauer
Lesung: Jochen Nix
Ein Krimi über neonazistische Umtriebe in der ostdeutschen Provinz. Eine moderne Variation über das Zusammenspiel von Herr und Knecht. Eine gegen den Strich gebürstete Heiligenlegende. Und eine Hommage an die Musik von Johann Sebastian Bach. Was ist Herscht 07769 (S. Fischer), der neue Roman von László Krasznahorkai, nicht alles – und das in einem einzigen langen, nur von Kommata unterteilten Satz. Der große ungarische Schriftsteller und Mystiker unter den Gegenwartsautor:innen entdeckt seine apokalyptische Welt in einer thüringischen Kleinstadt wieder. Herscht 07769 ist ein monumentaler Roman, der seine soghafte Wirkung in der kongenialen Übersetzung von Heike Flemming entfaltet.
In Kooperation mit ODDO BHF
Moderation: Gregor Dotzauer
Lesung: Jochen Nix
Ein Krimi über neonazistische Umtriebe in der ostdeutschen Provinz. Eine moderne Variation über das Zusammenspiel von Herr und Knecht. Eine gegen den Strich gebürstete Heiligenlegende. Und eine Hommage an die Musik von Johann Sebastian Bach. Was ist Herscht 07769 (S. Fischer), der neue Roman von László Krasznahorkai, nicht alles – und das in einem einzigen langen, nur von Kommata unterteilten Satz. Der große ungarische Schriftsteller und Mystiker unter den Gegenwartsautor:innen entdeckt seine apokalyptische Welt in einer thüringischen Kleinstadt wieder. Herscht 07769 ist ein monumentaler Roman, der seine soghafte Wirkung in der kongenialen Übersetzung von Heike Flemming entfaltet.
In Kooperation mit ODDO BHF
Daheim
Moderation: Judith von Sternburg
Wir folgen Judith Hermann seit Jahrzehnten und immer wieder aufs Neue betört sie uns mit der kunstvollen Rhythmik und der eigentümlichen Atmosphäre ihrer Prosa, die dem Leben ein Geheimnis verleiht, das uns zu Eingeweihten macht. Die Hauptfigur aus Daheim (S. Fischer), Hermanns neuem Roman, ist eine Frau in der Mitte ihres Lebens, einer Phase des Dazwischens, in der die Dinge neu sortiert werden. Und doch bedeutet ein Umzug aus der Stadt an die Küste nicht die Zuflucht in ein ländliches Idyll, sondern die Begegnung mit Menschen und einer Landschaft, die eine Versehrtheit teilen, die Freundschaft, Erotik und Heimat kostbarer denn je macht. „Ein stilles und zugleich kluges Buch“, so die Kritik.
In Kooperation mit dem Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau / Kulturforum Hanau
Moderation: Judith von Sternburg
Wir folgen Judith Hermann seit Jahrzehnten und immer wieder aufs Neue betört sie uns mit der kunstvollen Rhythmik und der eigentümlichen Atmosphäre ihrer Prosa, die dem Leben ein Geheimnis verleiht, das uns zu Eingeweihten macht. Die Hauptfigur aus Daheim (S. Fischer), Hermanns neuem Roman, ist eine Frau in der Mitte ihres Lebens, einer Phase des Dazwischens, in der die Dinge neu sortiert werden. Und doch bedeutet ein Umzug aus der Stadt an die Küste nicht die Zuflucht in ein ländliches Idyll, sondern die Begegnung mit Menschen und einer Landschaft, die eine Versehrtheit teilen, die Freundschaft, Erotik und Heimat kostbarer denn je macht. „Ein stilles und zugleich kluges Buch“, so die Kritik.
In Kooperation mit dem Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau / Kulturforum Hanau
Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens
Moderation: Jürgen Kaube
Universalismus und Subjektivismus, Menschenrechte und Vernunft, Freiheit und Gleichheit – in Anlehnung an eine Wendung des Philosophen Jürgen Habermas ließe sich mit Karl-Heinz Ott auch die Neuzeit als „unvollendetes Projekt“ begreifen. Nicht nur sind ihre Werte und Ideale bis heute nicht vollends eingelöst, auch ist ihre Legitimation keineswegs unumstritten und ihre Gegner:innen sind jüngst wieder auf dem Vormarsch. Aus welchen mythologischen und ideologischen Quellen Rechtsradikale, Fundamentalist:innen und Querdenker:innen dabei schöpfen, welchen Idolen und Vorbildern sie huldigen, das legt Ott in Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens (Hanser) offen.
In Kooperation mit UBS Europe SE
Moderation: Jürgen Kaube
Universalismus und Subjektivismus, Menschenrechte und Vernunft, Freiheit und Gleichheit – in Anlehnung an eine Wendung des Philosophen Jürgen Habermas ließe sich mit Karl-Heinz Ott auch die Neuzeit als „unvollendetes Projekt“ begreifen. Nicht nur sind ihre Werte und Ideale bis heute nicht vollends eingelöst, auch ist ihre Legitimation keineswegs unumstritten und ihre Gegner:innen sind jüngst wieder auf dem Vormarsch. Aus welchen mythologischen und ideologischen Quellen Rechtsradikale, Fundamentalist:innen und Querdenker:innen dabei schöpfen, welchen Idolen und Vorbildern sie huldigen, das legt Ott in Verfluchte Neuzeit. Eine Geschichte des reaktionären Denkens (Hanser) offen.
In Kooperation mit UBS Europe SE
Urubus
Moderation: Ruthard Stäblein
Urubus sind Aasgeier, sie tauchen dort auf, wo Unheil geschehen ist. Carla Bessas gleichnamiges Werk kann als Erzählband gelesen werden oder als Roman, denn die einzelnen Geschichten und Erzählstränge sind miteinander verwoben. Bessa begleitet ihre Figuren durch einen Tag in Rio de Janeiro: Kinder auf einer Müllkippe, ein Mann auf dem Weg zur Beerdigung seiner großen Liebe, ein naiver Tourist. Das kleinste Detail gewinnt an Bedeutung und eine zufällige Begegnung wird zum Motiv. Wie in einer Choreographie bewegen sich die Figuren durch die brasilianische Metropole und ihre Wege kreuzen sich. Dabei offenbaren die Episoden Bruchstellen in den individuellen Biografien wie auch in der Gesellschaft Brasiliens.
In Kooperation mit dem Haus des Buches und Litprom e.V.
Moderation: Ruthard Stäblein
Urubus sind Aasgeier, sie tauchen dort auf, wo Unheil geschehen ist. Carla Bessas gleichnamiges Werk kann als Erzählband gelesen werden oder als Roman, denn die einzelnen Geschichten und Erzählstränge sind miteinander verwoben. Bessa begleitet ihre Figuren durch einen Tag in Rio de Janeiro: Kinder auf einer Müllkippe, ein Mann auf dem Weg zur Beerdigung seiner großen Liebe, ein naiver Tourist. Das kleinste Detail gewinnt an Bedeutung und eine zufällige Begegnung wird zum Motiv. Wie in einer Choreographie bewegen sich die Figuren durch die brasilianische Metropole und ihre Wege kreuzen sich. Dabei offenbaren die Episoden Bruchstellen in den individuellen Biografien wie auch in der Gesellschaft Brasiliens.
In Kooperation mit dem Haus des Buches und Litprom e.V.
Alles, was wir nicht erinnern
Moderation: Sandra Kegel
12 bis 14 Millionen deutsche Zivilist:innen sind 1944/45 vor der anrückenden Roten Armee geflohen. Einer von ihnen war der Vater von Christiane Hoffmann, der damals noch ein Kind war. Ihre eigene Kindheit in den Siebzigerjahren wiederum war geprägt von den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern über das verlorene Dorf und den Hof in Niederschlesien. Ein transgenerationeller Verlust, eine offene Wunde, aber auch eine tiefe Bindung an die alte Heimat prägen noch die zweite Generation. Nach dem Tod ihres Vaters macht sich Christiane Hoffmann auf und läuft seinen 550 km langen Fluchtweg in den Westen zu Fuß nach. „Ein erstaunlicher Zusammenklang aus individuellem Erlebnis und kollektiver Erfahrung von Flucht und Heimatverlust (…) sie vermisst zugleich Schritt für Schritt die historische Versehrtheit Mitteleuropas“, so Die Zeit.
In Kooperation mit ODDO BHF
Moderation: Sandra Kegel
12 bis 14 Millionen deutsche Zivilist:innen sind 1944/45 vor der anrückenden Roten Armee geflohen. Einer von ihnen war der Vater von Christiane Hoffmann, der damals noch ein Kind war. Ihre eigene Kindheit in den Siebzigerjahren wiederum war geprägt von den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern über das verlorene Dorf und den Hof in Niederschlesien. Ein transgenerationeller Verlust, eine offene Wunde, aber auch eine tiefe Bindung an die alte Heimat prägen noch die zweite Generation. Nach dem Tod ihres Vaters macht sich Christiane Hoffmann auf und läuft seinen 550 km langen Fluchtweg in den Westen zu Fuß nach. „Ein erstaunlicher Zusammenklang aus individuellem Erlebnis und kollektiver Erfahrung von Flucht und Heimatverlust (…) sie vermisst zugleich Schritt für Schritt die historische Versehrtheit Mitteleuropas“, so Die Zeit.
In Kooperation mit ODDO BHF
Die Gäste
Moderation: Ulrich Sonnenschein
Katharina Hackers neuer Roman erzählt von der fünfzigjährigen Friederike, die das Café der verstorbenen Großmutter erbt. Eine Erbschaft, die alles auf den Kopf stellt. Die Mitte des Lebens ist ein guter Moment für Neues, doch die Zeiten für Gastlichkeit sind schlecht, denn noch immer wütet die Pandemie und die titelgebenden Gäste bleiben aus. Damit nicht genug, tauchen ominöse Heckenschützen auf, Menschen fliegen durch die Luft – und die Ratten haben im Keller des Cafés ihr eigenes Reich errichtet. Mit ihrem jüngst erschienenen Roman Die Gäste (S. Fischer) stellt Katharina Hacker erneut ihre große Kunst unter Beweis, dem Realen das Fantastische zu entlocken und beides so miteinander zu verflechten, dass unser aller Normalität merkwürdig entrückt, ja verrückt erscheint.
In Kooperation mit der Stadt Bad Soden am Taunus und dem Main-Taunus-Kreis
Moderation: Ulrich Sonnenschein
Katharina Hackers neuer Roman erzählt von der fünfzigjährigen Friederike, die das Café der verstorbenen Großmutter erbt. Eine Erbschaft, die alles auf den Kopf stellt. Die Mitte des Lebens ist ein guter Moment für Neues, doch die Zeiten für Gastlichkeit sind schlecht, denn noch immer wütet die Pandemie und die titelgebenden Gäste bleiben aus. Damit nicht genug, tauchen ominöse Heckenschützen auf, Menschen fliegen durch die Luft – und die Ratten haben im Keller des Cafés ihr eigenes Reich errichtet. Mit ihrem jüngst erschienenen Roman Die Gäste (S. Fischer) stellt Katharina Hacker erneut ihre große Kunst unter Beweis, dem Realen das Fantastische zu entlocken und beides so miteinander zu verflechten, dass unser aller Normalität merkwürdig entrückt, ja verrückt erscheint.
In Kooperation mit der Stadt Bad Soden am Taunus und dem Main-Taunus-Kreis
Bis ans Ende unserer Leben ***Fällt aus***
Moderation: Beate Tröger
Leo Tolstois Monumentalwerk Anna Karenina beginnt mit der häufig zitierten Bemerkung, wonach alle glücklichen Familien einander gleichen, jede unglückliche Familie aber auf ihre eigene Weise unglücklich sei. Im Falle des von Selbstzweifeln geplagten Schriftstellers Sebestyén Paulich, seines herrischen Vaters, der bekümmerten Mutter und der neun Geschwister sind die Ursachen des Unglücks so vielgestaltig wie verworren. Sie liegen im Dunkel des Zwischenmenschlichen, aber nicht dort allein. Denn wie jedes große Familienepos malt Bis ans Ende unserer Leben (Schöffling & Co.) zugleich ein opulentes Gesellschaftspanorama, das nach und nach die fundamentalen Konflikte und Verwerfungen in der ungarischen Gesellschaft freilegt. Ferenc Barnás hat nicht weniger als den maßgeblichen Roman über das widersprüchliche Ungarn der Gegenwart geschrieben.
In Kooperation mit der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv Königstein im Taunus
***Die Veranstaltung fällt aus!***
Moderation: Beate Tröger
Leo Tolstois Monumentalwerk Anna Karenina beginnt mit der häufig zitierten Bemerkung, wonach alle glücklichen Familien einander gleichen, jede unglückliche Familie aber auf ihre eigene Weise unglücklich sei. Im Falle des von Selbstzweifeln geplagten Schriftstellers Sebestyén Paulich, seines herrischen Vaters, der bekümmerten Mutter und der neun Geschwister sind die Ursachen des Unglücks so vielgestaltig wie verworren. Sie liegen im Dunkel des Zwischenmenschlichen, aber nicht dort allein. Denn wie jedes große Familienepos malt Bis ans Ende unserer Leben (Schöffling & Co.) zugleich ein opulentes Gesellschaftspanorama, das nach und nach die fundamentalen Konflikte und Verwerfungen in der ungarischen Gesellschaft freilegt. Ferenc Barnás hat nicht weniger als den maßgeblichen Roman über das widersprüchliche Ungarn der Gegenwart geschrieben.
In Kooperation mit der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv Königstein im Taunus
***Die Veranstaltung fällt aus!***
Der große Gopnik. Ein Werkstattgespräch
Moderation: Kerstin Holm
Lesung: Jochen Nix
Dolmetscherin: Dr. Alla Kusch
Der in Moskau geborene Schriftsteller Viktor Jerofejew ist ein scharfer Kritiker des russischen Regimes und von Präsident Wladimir Putin. In seinen Büchern setzt er sich immer wieder mit der kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Situation Russlands auseinander. Zur Zeit der Sowjetunion unterlag er einem Berufsverbot, so dass der 1980 entstandene Kurzroman Leben mit einem Idioten erst 1991 veröffentlich werden konnte. Aktuell lebt Jerofejew im Exil und schreibt an einer Fortsetzung seines autobiografischen Romans Der gute Stalin, 2004 erschienen und 2021 von Matthes & Seitz in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung neu aufgelegt. In Der große Gopnik spiegelt er das Leben Putins, den er selbst mehrfach persönlich getroffen hat, an seinem eigenen – auf der einen Seite der kriminelle Autokrat, auf der anderen Seite der freie Schriftsteller.
In Kooperation mit ODDO BHF
Moderation: Kerstin Holm
Lesung: Jochen Nix
Dolmetscherin: Dr. Alla Kusch
Der in Moskau geborene Schriftsteller Viktor Jerofejew ist ein scharfer Kritiker des russischen Regimes und von Präsident Wladimir Putin. In seinen Büchern setzt er sich immer wieder mit der kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Situation Russlands auseinander. Zur Zeit der Sowjetunion unterlag er einem Berufsverbot, so dass der 1980 entstandene Kurzroman Leben mit einem Idioten erst 1991 veröffentlich werden konnte. Aktuell lebt Jerofejew im Exil und schreibt an einer Fortsetzung seines autobiografischen Romans Der gute Stalin, 2004 erschienen und 2021 von Matthes & Seitz in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung neu aufgelegt. In Der große Gopnik spiegelt er das Leben Putins, den er selbst mehrfach persönlich getroffen hat, an seinem eigenen – auf der einen Seite der kriminelle Autokrat, auf der anderen Seite der freie Schriftsteller.
In Kooperation mit ODDO BHF
Über Heideggers Schwarze Hefte. Eine philosophische Improvisation
Peter Sloterdijk ist einer der bekanntesten Philosophen unserer Zeit, der seit den Achtzigerjahren wiederholt Debatten nicht nur in Deutschland angestoßen hat. Ein Vordenker, mit dem er sich bis heute regelmäßig beschäftigt, ist Martin Heidegger. Vor ungefähr zehn Jahren rief die Veröffentlichung von Heideggers Schwarzen Heften im Frankfurter Verlag Vittorio Klostermann ein weltweites Interesse hervor – vor allem aufgrund antisemitischer Passagen und Heideggers Nähe zum Nationalsozialismus. Inzwischen wurden alle Hefte publiziert, die letzten im laufenden Jahr. Dies ist ein Anlass, nicht nur die zurückliegende Diskussion zu rekapitulieren, sondern die Schwarzen Hefte noch einmal insgesamt zu betrachten.
In Kooperation mit UBS Europe SE
Peter Sloterdijk ist einer der bekanntesten Philosophen unserer Zeit, der seit den Achtzigerjahren wiederholt Debatten nicht nur in Deutschland angestoßen hat. Ein Vordenker, mit dem er sich bis heute regelmäßig beschäftigt, ist Martin Heidegger. Vor ungefähr zehn Jahren rief die Veröffentlichung von Heideggers Schwarzen Heften im Frankfurter Verlag Vittorio Klostermann ein weltweites Interesse hervor – vor allem aufgrund antisemitischer Passagen und Heideggers Nähe zum Nationalsozialismus. Inzwischen wurden alle Hefte publiziert, die letzten im laufenden Jahr. Dies ist ein Anlass, nicht nur die zurückliegende Diskussion zu rekapitulieren, sondern die Schwarzen Hefte noch einmal insgesamt zu betrachten.
In Kooperation mit UBS Europe SE
Rot (Hunger)
Moderation: Albert Henrichs
Diese Literatur ist eine Herausforderung, Zumutung, Offenbarung. Radikal in der Form wie im Inhalt. Senthuran Varatharajah verquickt in fragmentarischen und elliptischen Sentenzen die Tat des Kannibalen von Rotenburg mit einer Geschichte von maßloser, alles verschlingender Liebe. Rot (Hunger) (S. Fischer) ist eine Studie der Obsession von lyrischer sowie philosophischer Qualität. „Ein heftiger Text“, so Rezensentin Lisa Kreißler im NDR. „Nicht, weil er auf die Gier nach Grausamkeit beim Leser setzt, sondern weil er sich traut, die Grausamkeit ins Visier der poetischen Sprache zu nehmen.“
Hinweis: Heike Geißler musste ihre Teilnahme an der Veranstaltung leider absagen.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Moderation: Albert Henrichs
Diese Literatur ist eine Herausforderung, Zumutung, Offenbarung. Radikal in der Form wie im Inhalt. Senthuran Varatharajah verquickt in fragmentarischen und elliptischen Sentenzen die Tat des Kannibalen von Rotenburg mit einer Geschichte von maßloser, alles verschlingender Liebe. Rot (Hunger) (S. Fischer) ist eine Studie der Obsession von lyrischer sowie philosophischer Qualität. „Ein heftiger Text“, so Rezensentin Lisa Kreißler im NDR. „Nicht, weil er auf die Gier nach Grausamkeit beim Leser setzt, sondern weil er sich traut, die Grausamkeit ins Visier der poetischen Sprache zu nehmen.“
Hinweis: Heike Geißler musste ihre Teilnahme an der Veranstaltung leider absagen.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Berlin-Moskau lesen. Unser Russland-Komplex
Moderation: Katarina Bader
Wolfgang Büscher ist am Beginn des neuen Millenniums zu Fuß von Berlin nach Moskau gelaufen – auf den Spuren der Heeresgruppe Mitte. Karl Schlögel hat die Archäologie der sowjetischen Zivilisation erkundet und die Neuformatierung Osteuropas begleitet – und 2015 in der Ukraine manches einer Revision unterzogen. Gerd Koenen ist am Ende seines roten Jahrzehnts über seine Erfahrungen mit der polnischen „Solidarność“ in die (Un-)Tiefen des deutschen Russland-Komplexes eingetaucht. Als Generationsgenossen denken sie über die biografischen und zeittypischen Motive dieses Interesses nach. Katarina Bader, Autorin von Jureks Erben. Vom Leben nach dem Überleben (Kiepenheuer & Witsch), führt mit ihnen dieses Gespräch.
In Kooperation mit Hengeler Mueller
Moderation: Katarina Bader
Wolfgang Büscher ist am Beginn des neuen Millenniums zu Fuß von Berlin nach Moskau gelaufen – auf den Spuren der Heeresgruppe Mitte. Karl Schlögel hat die Archäologie der sowjetischen Zivilisation erkundet und die Neuformatierung Osteuropas begleitet – und 2015 in der Ukraine manches einer Revision unterzogen. Gerd Koenen ist am Ende seines roten Jahrzehnts über seine Erfahrungen mit der polnischen „Solidarność“ in die (Un-)Tiefen des deutschen Russland-Komplexes eingetaucht. Als Generationsgenossen denken sie über die biografischen und zeittypischen Motive dieses Interesses nach. Katarina Bader, Autorin von Jureks Erben. Vom Leben nach dem Überleben (Kiepenheuer & Witsch), führt mit ihnen dieses Gespräch.
In Kooperation mit Hengeler Mueller
Pappel. Die Geschichte eines Herumtreibers
Moderation: Dirk Hülstrunk
Am 3. Juli 1883 erblickt Franz Kafka in Prag das Licht der Welt. Zeitgleich keimt im Westerwald der Samen einer Schwarzpappel, der von einem kleinen Spross zu einem stattlichen Baum heranwächst. Als die Abholzung droht, vollzieht die junge Pappel den umgekehrten Prozess von Gregor Samsa in Die Verwandlung und wird zum Menschen: Konrad Pappel. Seine neu gefundene Beweglichkeit entdeckend, macht Pappel sich auf in ein außergewöhnliches und abenteuerliches Leben, bei dem die Grenzen zwischen Traum und Realität verwischen und das ihn auf wundersame Weise immer wieder zu Kafka zurückführt. Dalibor Markovićs Romandebüt ist detailversessen und sprachvirtuos, voll groteskem Humor und überbordender Fantasie.
In Kooperation mit der Wetter- und Klima-Werkstatt Offenbach und dem Amt für Kultur- und Sportmanagement Offenbach
Moderation: Dirk Hülstrunk
Am 3. Juli 1883 erblickt Franz Kafka in Prag das Licht der Welt. Zeitgleich keimt im Westerwald der Samen einer Schwarzpappel, der von einem kleinen Spross zu einem stattlichen Baum heranwächst. Als die Abholzung droht, vollzieht die junge Pappel den umgekehrten Prozess von Gregor Samsa in Die Verwandlung und wird zum Menschen: Konrad Pappel. Seine neu gefundene Beweglichkeit entdeckend, macht Pappel sich auf in ein außergewöhnliches und abenteuerliches Leben, bei dem die Grenzen zwischen Traum und Realität verwischen und das ihn auf wundersame Weise immer wieder zu Kafka zurückführt. Dalibor Markovićs Romandebüt ist detailversessen und sprachvirtuos, voll groteskem Humor und überbordender Fantasie.
In Kooperation mit der Wetter- und Klima-Werkstatt Offenbach und dem Amt für Kultur- und Sportmanagement Offenbach
Der Zusammenbruch der Zivilisation
Moderation: Friederike von Criegern
Ein jüdischer Kunstsammler rettet sich vor den Nazis in die Schweiz, doch seine Spur verliert sich, bis 70 Jahre später ein Gehstock mit einem versteckten Gemälde auftaucht. In ihrem Debüt Waldinneres (S. Fischer) skizziert Mónica Subietas den historischen Moment, als die Menschen den Totalitarismus nicht ernst genug nahmen – bis es zu spät war. Versäumnisse unserer Zeit, die vordergründig technischer, bei genauerer Betrachtung aber durchaus politischer und moralischer Natur sind, beleuchtet Esther Paniagua. In Error 404: Der Ausfall des Internets und seine Folgen für die Welt (Hoffmann und Campe) erläutert sie unsere gesellschaftliche und infrastrukturelle Abhängigkeit vom globalen Netz und stellt die entscheidende Frage: Ob durch technisches Versagen oder militärischen Angriff – warum nehmen wir so leichtsinnig den möglichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in Kauf?
In Kooperation mit dem Instituto Cervantes Frankfurt, gefördert von AC/E – Acción Cultural Española im Rahmen von Spanien – Sprühende Kreativität. Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022
Moderation: Friederike von Criegern
Ein jüdischer Kunstsammler rettet sich vor den Nazis in die Schweiz, doch seine Spur verliert sich, bis 70 Jahre später ein Gehstock mit einem versteckten Gemälde auftaucht. In ihrem Debüt Waldinneres (S. Fischer) skizziert Mónica Subietas den historischen Moment, als die Menschen den Totalitarismus nicht ernst genug nahmen – bis es zu spät war. Versäumnisse unserer Zeit, die vordergründig technischer, bei genauerer Betrachtung aber durchaus politischer und moralischer Natur sind, beleuchtet Esther Paniagua. In Error 404: Der Ausfall des Internets und seine Folgen für die Welt (Hoffmann und Campe) erläutert sie unsere gesellschaftliche und infrastrukturelle Abhängigkeit vom globalen Netz und stellt die entscheidende Frage: Ob durch technisches Versagen oder militärischen Angriff – warum nehmen wir so leichtsinnig den möglichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in Kauf?
In Kooperation mit dem Instituto Cervantes Frankfurt, gefördert von AC/E – Acción Cultural Española im Rahmen von Spanien – Sprühende Kreativität. Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022
Von Lücken und Linien
Moderation: Olga Radetzkaja
Dolmetscherin: Dr. Alla Kusch
„Immer stehen Soldaten auf Posten, immer / Stehen und können nicht anders die Bäume, und immer / Liegen die Toten der Erde unter der Erde“, so dichtet Maria Stepanova. Den Toten eine Stimme zu geben, zieht sich topologisch durch ihr Werk. In ihrem Meta-Roman Nach dem Gedächtnis (Suhrkamp) erzählt sie von ihrer weitverzweigten russischjüdischen Familie, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit das 20. Jahrhundert überlebt hat. Der Sog der Erinnerung und ihr Wechselspiel mit der Suche nach Identität grundiert auch den Roman Wer wir sind (Rowohlt) von Lena Gorelik. Sie ist als Kind mit ihrer Familie aus St. Petersburg nach Deutschland migriert. Dieser Riss prägt ihr Schreiben: „Wie die Erinnerung manchmal das Jetzt übertönt. Wie sie sich über alles legt, wie ein Dickicht aus Verletzungen, Mustern und Fragen. Wie ich nicht mehr weiß, wer ich wurde und wann.“
In Kooperation mit Hengeler Mueller
Moderation: Olga Radetzkaja
Dolmetscherin: Dr. Alla Kusch
„Immer stehen Soldaten auf Posten, immer / Stehen und können nicht anders die Bäume, und immer / Liegen die Toten der Erde unter der Erde“, so dichtet Maria Stepanova. Den Toten eine Stimme zu geben, zieht sich topologisch durch ihr Werk. In ihrem Meta-Roman Nach dem Gedächtnis (Suhrkamp) erzählt sie von ihrer weitverzweigten russischjüdischen Familie, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit das 20. Jahrhundert überlebt hat. Der Sog der Erinnerung und ihr Wechselspiel mit der Suche nach Identität grundiert auch den Roman Wer wir sind (Rowohlt) von Lena Gorelik. Sie ist als Kind mit ihrer Familie aus St. Petersburg nach Deutschland migriert. Dieser Riss prägt ihr Schreiben: „Wie die Erinnerung manchmal das Jetzt übertönt. Wie sie sich über alles legt, wie ein Dickicht aus Verletzungen, Mustern und Fragen. Wie ich nicht mehr weiß, wer ich wurde und wann.“
In Kooperation mit Hengeler Mueller
Das Gespenst der Klasse
Moderation: Jörg Sundermeier
Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst der Klassengesellschaft. Sie beschäftigt längst auch die Gegenwartsliteratur, die sich mit Romanen über Fußpflegerinnen oder Fabrikarbeiter aus ihrer akademischen Komfortzone herauswagt. Die prekäre Lebenswelt von vielen Millionen Menschen avanciert damit zum literarischen Stoff. Ein Gespräch mit dem wohl profiliertesten Klassen-Forscher, Oliver Nachtwey, hoch über den Dächern einer Stadt, in der die Kluft zwischen Arm und Reich so sichtbar ist wie an kaum einem anderen Ort hierzulande.
Domenico Müllensiefen hat leider absagen müssen, für ihn nimmt Olivier David teil.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Moderation: Jörg Sundermeier
Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst der Klassengesellschaft. Sie beschäftigt längst auch die Gegenwartsliteratur, die sich mit Romanen über Fußpflegerinnen oder Fabrikarbeiter aus ihrer akademischen Komfortzone herauswagt. Die prekäre Lebenswelt von vielen Millionen Menschen avanciert damit zum literarischen Stoff. Ein Gespräch mit dem wohl profiliertesten Klassen-Forscher, Oliver Nachtwey, hoch über den Dächern einer Stadt, in der die Kluft zwischen Arm und Reich so sichtbar ist wie an kaum einem anderen Ort hierzulande.
Domenico Müllensiefen hat leider absagen müssen, für ihn nimmt Olivier David teil.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Zukunftsmusik
Moderation: Christoph Schröder
Wir schreiben den 11. März 1985; ein Tag, der zunächst wie jeder andere zu werden scheint: Gemeinsam bewohnen Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin eine Kommunalka, eine sowjetische Gemeinschaftswohnung in der sibirischen Weite, fernab der großen Hauptstadt Moskau, und gehen ihrem Alltag nach. Da ist die junge Janka, die von ihrer Nachtschicht in der Glühlampenfabrik kommt. Da ist die Großmutter Warwara, die unverhofft die Liebe findet. Doch als im Radio Chopins Trauermarsch erklingt, ist das die Ouvertüre einer Zeitenwende – die Kennmelodie einer neuen Epoche, von der noch niemand etwas ahnt, und die doch alles Gewohnte auf den Kopf stellen wird.
In Kooperation mit der Stadt Bad Vilbel, Fachbereich Kultur – Stadtbibliothek
Moderation: Christoph Schröder
Wir schreiben den 11. März 1985; ein Tag, der zunächst wie jeder andere zu werden scheint: Gemeinsam bewohnen Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin eine Kommunalka, eine sowjetische Gemeinschaftswohnung in der sibirischen Weite, fernab der großen Hauptstadt Moskau, und gehen ihrem Alltag nach. Da ist die junge Janka, die von ihrer Nachtschicht in der Glühlampenfabrik kommt. Da ist die Großmutter Warwara, die unverhofft die Liebe findet. Doch als im Radio Chopins Trauermarsch erklingt, ist das die Ouvertüre einer Zeitenwende – die Kennmelodie einer neuen Epoche, von der noch niemand etwas ahnt, und die doch alles Gewohnte auf den Kopf stellen wird.
In Kooperation mit der Stadt Bad Vilbel, Fachbereich Kultur – Stadtbibliothek
Baseballschläger in blühenden Landschaften
Moderation: Marion Brasch
Auf die Mauerfall-Euphorie folgte der große Frust. Die Zeit nach der Wende war in Ostdeutschland vielerorts von enttäuschten Hoffnungen, grassierender Arbeitslosigkeit und einem erstarkenden Rechtsradikalismus geprägt. Triste Jahre voller Gewalt, wie sie etwa Manja Präkels und Hendrik Bolz in ihren autobiografisch grundierten Romanen beschreiben. Nicht weniger persönlich gerät die Bestandsaufnahme des Soziologen Steffen Mau, dessen Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft (Suhrkamp) die „Deklassierungs- und Entmündigungserfahrungen“ vieler Ostdeutscher infolge des rasanten Systemwechsels und deren Fortwirken bis in die Gegenwart hinein in den Blick nimmt.
In Kooperation mit Allianz Global Investors GmbH
Moderation: Marion Brasch
Auf die Mauerfall-Euphorie folgte der große Frust. Die Zeit nach der Wende war in Ostdeutschland vielerorts von enttäuschten Hoffnungen, grassierender Arbeitslosigkeit und einem erstarkenden Rechtsradikalismus geprägt. Triste Jahre voller Gewalt, wie sie etwa Manja Präkels und Hendrik Bolz in ihren autobiografisch grundierten Romanen beschreiben. Nicht weniger persönlich gerät die Bestandsaufnahme des Soziologen Steffen Mau, dessen Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft (Suhrkamp) die „Deklassierungs- und Entmündigungserfahrungen“ vieler Ostdeutscher infolge des rasanten Systemwechsels und deren Fortwirken bis in die Gegenwart hinein in den Blick nimmt.
In Kooperation mit Allianz Global Investors GmbH
Belarus. Ein Land in Putins Klauen
Moderation: Christiane Körner
Dolmetscher: Dr. Marian Hutny
Ein skrupelloser Oligarch, ein korrupter Schreiberling und ein idealistischer Journalist, der zur Zielscheibe wird. Sasha Filipenkos Figuren scheinen einem Politthriller entsprungen zu sein – und als solcher lässt sich Die Jagd (Diogenes) mit seinem rasanten Plot und den filmischen Szenen auch lesen. Aber Filipenkos Roman ist auch eine hellsichtige Bestandsaufnahme der russischen Verhältnisse. Aufgrund kritischer Äußerungen ist er unlängst selbst ins Visier der Obrigkeit geraten und hält sich nunmehr im Exil auf. Auch Artur Klinaŭ hat seine Heimat verlassen. Er gilt als einer der wichtigsten Künstler und Schriftsteller Weißrusslands und hat jüngst in Acht Tage Revolution (Suhrkamp) die Unruhen im Anschluss an die gefälschten Präsidentschaftswahlen im Sommer 2020 geschildert. Eine dichte Beschreibung einer Diktatur, die der Ukraine-Krieg in Zugzwang bringt.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Moderation: Christiane Körner
Dolmetscher: Dr. Marian Hutny
Ein skrupelloser Oligarch, ein korrupter Schreiberling und ein idealistischer Journalist, der zur Zielscheibe wird. Sasha Filipenkos Figuren scheinen einem Politthriller entsprungen zu sein – und als solcher lässt sich Die Jagd (Diogenes) mit seinem rasanten Plot und den filmischen Szenen auch lesen. Aber Filipenkos Roman ist auch eine hellsichtige Bestandsaufnahme der russischen Verhältnisse. Aufgrund kritischer Äußerungen ist er unlängst selbst ins Visier der Obrigkeit geraten und hält sich nunmehr im Exil auf. Auch Artur Klinaŭ hat seine Heimat verlassen. Er gilt als einer der wichtigsten Künstler und Schriftsteller Weißrusslands und hat jüngst in Acht Tage Revolution (Suhrkamp) die Unruhen im Anschluss an die gefälschten Präsidentschaftswahlen im Sommer 2020 geschildert. Eine dichte Beschreibung einer Diktatur, die der Ukraine-Krieg in Zugzwang bringt.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Barbara stirbt nicht
Moderation: Beate Tröger
Herr Schmidt steht vor einem Problem – der Kaffeemaschine. Sie gibt ihm Rätsel auf, muss er doch das allmorgendliche Getränk zum ersten Mal in seinem Leben selbst zubereiten. Denn seine Frau Barbara ist an diesem einen Frühjahrstag gestürzt und von nun an ans Bett gefesselt. Grantig, selbstüberzeugt und doch hilflos lernt der Rentner der alten Schule sich Schritt für Schritt im Haushalt zurechtzufinden und für Barbara zu sorgen. Unterstützung erhält er dabei von unverhoffter Seite, etwa der Bäckereifachverkäuferin um die Ecke oder einem Fernsehkoch, den Herr Schmidt auf Facebook entdeckt. Sind ihre charakterstarken Großmütter zu einer Erkennungsmarke für Alina Bronskys Texte geworden, wendet sie sich in Barbara stirbt nicht (Kiepenheuer & Witsch) zum ersten Mal einem nicht weniger prägnanten Herrn zu. Bitterböse und doch bewegend zeigt sie in diesem Entwicklungsroman, dass es nie zu spät für Einsicht und Veränderung ist.
In Kooperation mit dem Klingspor Museum Offenbach
Moderation: Beate Tröger
Herr Schmidt steht vor einem Problem – der Kaffeemaschine. Sie gibt ihm Rätsel auf, muss er doch das allmorgendliche Getränk zum ersten Mal in seinem Leben selbst zubereiten. Denn seine Frau Barbara ist an diesem einen Frühjahrstag gestürzt und von nun an ans Bett gefesselt. Grantig, selbstüberzeugt und doch hilflos lernt der Rentner der alten Schule sich Schritt für Schritt im Haushalt zurechtzufinden und für Barbara zu sorgen. Unterstützung erhält er dabei von unverhoffter Seite, etwa der Bäckereifachverkäuferin um die Ecke oder einem Fernsehkoch, den Herr Schmidt auf Facebook entdeckt. Sind ihre charakterstarken Großmütter zu einer Erkennungsmarke für Alina Bronskys Texte geworden, wendet sie sich in Barbara stirbt nicht (Kiepenheuer & Witsch) zum ersten Mal einem nicht weniger prägnanten Herrn zu. Bitterböse und doch bewegend zeigt sie in diesem Entwicklungsroman, dass es nie zu spät für Einsicht und Veränderung ist.
In Kooperation mit dem Klingspor Museum Offenbach
Aus dem schlafenden Vulkan ausbrechen
Moderation: Thorsten Dönges · Musik: Neneh
Die Brüder Jakop und Kopja könnten unterschiedlicher nicht sein. Jener ist schon als Kind temperamentvoll, selbstbewusst und entspricht allen Erwartungen an einen Rabauken, sein Zwilling hingegen ist zart und von Zweifeln am eigenen Körper geplagt. Mit Jakops Verschwinden wird die Bruderliebe zu Kopjas neuer Religion, zu seinem Schutzschild vor den allgegenwärtigen Anfeindungen in der deutschen Provinz. Körper, Geschlecht und Sexualität in einem schillernden Licht zu betrachten, gelingt Kopja erst, als er sich auf die Suche nach dem verschollenen Zwilling begibt. In seinem Romandebüt Aus dem schlafenden Vulkan ausbrechen (Luftschacht) betreibt Jchj V. Dussel eine Exploration des Männlichen wie Menschlichen und zieht die Leser:innen in seinen Bann. Die Veranstaltung ist eine performative Lesung mit Musik, Jchj V. Dussel wird begleitet von den Musiker:innen LEOPOLD und Neneh.
Leider hat LEOPOLD seine Teilnahme an der Veranstaltung absagen müssen.
In Kooperation mit Allianz Global Investors GmbH
Moderation: Thorsten Dönges · Musik: Neneh
Die Brüder Jakop und Kopja könnten unterschiedlicher nicht sein. Jener ist schon als Kind temperamentvoll, selbstbewusst und entspricht allen Erwartungen an einen Rabauken, sein Zwilling hingegen ist zart und von Zweifeln am eigenen Körper geplagt. Mit Jakops Verschwinden wird die Bruderliebe zu Kopjas neuer Religion, zu seinem Schutzschild vor den allgegenwärtigen Anfeindungen in der deutschen Provinz. Körper, Geschlecht und Sexualität in einem schillernden Licht zu betrachten, gelingt Kopja erst, als er sich auf die Suche nach dem verschollenen Zwilling begibt. In seinem Romandebüt Aus dem schlafenden Vulkan ausbrechen (Luftschacht) betreibt Jchj V. Dussel eine Exploration des Männlichen wie Menschlichen und zieht die Leser:innen in seinen Bann. Die Veranstaltung ist eine performative Lesung mit Musik, Jchj V. Dussel wird begleitet von den Musiker:innen LEOPOLD und Neneh.
Leider hat LEOPOLD seine Teilnahme an der Veranstaltung absagen müssen.
In Kooperation mit Allianz Global Investors GmbH
Schreiben gegen den Krieg
Moderation: Jürgen Kaube
Sein Schwert sei das Wort, sagt der ukrainische Schriftsteller und PEN-Präsident Andrej Kurkow. Mit Worten kämpft er gegen die Invasion seiner Heimat und das autoritäre Regime, das sie vorantreibt. Bedroht sind Menschenleben, bedroht ist aber auch die Freiheit – und das nicht erst seit Februar. Im Mittelpunkt von Kurkows letztem Roman, erschienen 2019, steht ein Bienenzüchter im Donbass, der Region im Osten der Ukraine, in welcher schon vor dem Überfall Russlands ein erbitterter Konflikt tobte. Graue Bienen (Diogenes) beschreibt die Auswirkungen der Kämpfe auf die Zivilbevölkerung, auf ihr Leben und ihren Alltag. Nun hat der Krieg auch Kurkows eigenes Leben aus der Bahn geworfen. Die Arbeit an seinem neuen Roman hat er eingestellt, der Autor wurde gezwungenermaßen zum Aktivisten gegen den Krieg. Mit Jürgen Kaube spricht Andrej Kurkow über die Situation in der Ukraine und darüber, ob und was die Literatur dem Wüten der Gewalt entgegensetzen kann.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
Moderation: Jürgen Kaube
Sein Schwert sei das Wort, sagt der ukrainische Schriftsteller und PEN-Präsident Andrej Kurkow. Mit Worten kämpft er gegen die Invasion seiner Heimat und das autoritäre Regime, das sie vorantreibt. Bedroht sind Menschenleben, bedroht ist aber auch die Freiheit – und das nicht erst seit Februar. Im Mittelpunkt von Kurkows letztem Roman, erschienen 2019, steht ein Bienenzüchter im Donbass, der Region im Osten der Ukraine, in welcher schon vor dem Überfall Russlands ein erbitterter Konflikt tobte. Graue Bienen (Diogenes) beschreibt die Auswirkungen der Kämpfe auf die Zivilbevölkerung, auf ihr Leben und ihren Alltag. Nun hat der Krieg auch Kurkows eigenes Leben aus der Bahn geworfen. Die Arbeit an seinem neuen Roman hat er eingestellt, der Autor wurde gezwungenermaßen zum Aktivisten gegen den Krieg. Mit Jürgen Kaube spricht Andrej Kurkow über die Situation in der Ukraine und darüber, ob und was die Literatur dem Wüten der Gewalt entgegensetzen kann.
In Kooperation mit DLA Piper UK LLP
– Ausgebucht – Dachs und Rakete. Ab in die Stadt!
Für Kinder ab 5 Jahren
Die Lesung ist bereits ausgebucht.
Rummms! Völlig überraschend steht eines Morgens ein Bagger im Bau von Herrn Dachs und seiner besten Freundin, der Schnecke Rakete. Ein Räumungsbefehl liegt vor: Hier soll ein Natur-Erlebnispark entstehen. Das gemütliche Leben auf dem Land, umgeben von Obstbäumen, Himbeersträuchern und einem Gemüsebeet, findet ein jähes Ende, denn Dachs und Rakete müssen umziehen – und zwar sofort! Nach einer abenteuerlichen Reise landen die beiden in der Stadt, wo es viel Neues zu entdecken gibt. Von Stolpersteinen des urbanen Lebens und Begegnungen mit den Stadtbewohner:innen, von neuen Freund:innen und Mutmach-Liedern erzählt Jörg Isermeyer in Dachs und Rakete. Ab in die Stadt (Beltz & Gelberg), der für die Veranstaltung auch die dynamisch-witzigen Illustrationen von Kai Schüttler und sein Akkordeon mit im Gepäck hat.
In Kooperation mit dem Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e. V.
Für Kinder ab 5 Jahren
Die Lesung ist bereits ausgebucht.
Rummms! Völlig überraschend steht eines Morgens ein Bagger im Bau von Herrn Dachs und seiner besten Freundin, der Schnecke Rakete. Ein Räumungsbefehl liegt vor: Hier soll ein Natur-Erlebnispark entstehen. Das gemütliche Leben auf dem Land, umgeben von Obstbäumen, Himbeersträuchern und einem Gemüsebeet, findet ein jähes Ende, denn Dachs und Rakete müssen umziehen – und zwar sofort! Nach einer abenteuerlichen Reise landen die beiden in der Stadt, wo es viel Neues zu entdecken gibt. Von Stolpersteinen des urbanen Lebens und Begegnungen mit den Stadtbewohner:innen, von neuen Freund:innen und Mutmach-Liedern erzählt Jörg Isermeyer in Dachs und Rakete. Ab in die Stadt (Beltz & Gelberg), der für die Veranstaltung auch die dynamisch-witzigen Illustrationen von Kai Schüttler und sein Akkordeon mit im Gepäck hat.
In Kooperation mit dem Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e. V.
Limonade im Kirschbaum
Für Kinder ab 8 Jahren
Otto ist Einzelkind und ein richtiger Stubenhocker – am liebsten hört er Hörbücher in seinem Zimmer. Seine Eltern wiederum finden, ein Kind in Ottos Alter sollte draußen mit Freunden herumtoben, auf Bäume klettern und mit aufgeschürften Knien nach Hause kommen. Dabei möchte Otto doch bloß seine Ruhe haben! Der Versuch der Eltern, ihn an die gute frische Luft zu bringen, führt sie in ihr Sommerhaus auf dem Land; gemeinsam soll dort ein Baumhaus zusammengezimmert werden. Dass dies in ein Wochenendabenteuer mündet, aus dem Otto mit ersten Kratzern und einem guten Freund an der Seite zurückkehrt, können sie da noch nicht ahnen … Von Erwartungen und Vorurteilen, von überfürsorglichen Erwachsenen und schlauen Kindern handelt diese warmherzig und leichtfüßig erzählte Sommergeschichte, aus der Gerda Raidt an diesem Nachmittag liest und Einblicke in den Entstehungsprozess von Text und Zeichnungen gibt.
In Kooperation mit dem Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e. V.
Für Kinder ab 8 Jahren
Otto ist Einzelkind und ein richtiger Stubenhocker – am liebsten hört er Hörbücher in seinem Zimmer. Seine Eltern wiederum finden, ein Kind in Ottos Alter sollte draußen mit Freunden herumtoben, auf Bäume klettern und mit aufgeschürften Knien nach Hause kommen. Dabei möchte Otto doch bloß seine Ruhe haben! Der Versuch der Eltern, ihn an die gute frische Luft zu bringen, führt sie in ihr Sommerhaus auf dem Land; gemeinsam soll dort ein Baumhaus zusammengezimmert werden. Dass dies in ein Wochenendabenteuer mündet, aus dem Otto mit ersten Kratzern und einem guten Freund an der Seite zurückkehrt, können sie da noch nicht ahnen … Von Erwartungen und Vorurteilen, von überfürsorglichen Erwachsenen und schlauen Kindern handelt diese warmherzig und leichtfüßig erzählte Sommergeschichte, aus der Gerda Raidt an diesem Nachmittag liest und Einblicke in den Entstehungsprozess von Text und Zeichnungen gibt.
In Kooperation mit dem Kunstgewerbeverein in Frankfurt am Main e. V.
Spitzweg
Moderation: Christoph Schröder
„Ausgesprochen gelungen, Respekt: Mut zu Hässlichkeit“ – ein fataler Satz der Kunstlehrerin, gerichtet an Kirsten, die begabteste ihrer Schüler:innen. Carl, Mitschüler oder passender Zögling derselben Bildungsanstalt, sinnt auf Rache. Dritter im Bund ist der Erzähler, ein Adorant von Carl und Kirsten zugleich. Die drei bilden eine Bande, die zeitgemäß unzeitgemäß ist. Carl, ein junger Bohemien, altklug und hochgebildet, inszeniert sein Leben als Dandy mit Raffinement. Er ist das Zentrum dieser Dreiecksgeschichte, die zwischen radikaler Gegenwärtigkeit und zeitlosem Ästhetizismus changiert. Spitzweg (Piper) ist ein ungemein amüsanter Roman, der Wahrheit und Kunst neu ins Verhältnis setzt und die Popliteratur zurück an die Moderne bindet – ein großartiges Vexierspiel und eine Feier der Schönheit.
In Kooperation mit dem Kultur- und Sportförderverein Oberursel e. V. (KSfO)
Moderation: Christoph Schröder
„Ausgesprochen gelungen, Respekt: Mut zu Hässlichkeit“ – ein fataler Satz der Kunstlehrerin, gerichtet an Kirsten, die begabteste ihrer Schüler:innen. Carl, Mitschüler oder passender Zögling derselben Bildungsanstalt, sinnt auf Rache. Dritter im Bund ist der Erzähler, ein Adorant von Carl und Kirsten zugleich. Die drei bilden eine Bande, die zeitgemäß unzeitgemäß ist. Carl, ein junger Bohemien, altklug und hochgebildet, inszeniert sein Leben als Dandy mit Raffinement. Er ist das Zentrum dieser Dreiecksgeschichte, die zwischen radikaler Gegenwärtigkeit und zeitlosem Ästhetizismus changiert. Spitzweg (Piper) ist ein ungemein amüsanter Roman, der Wahrheit und Kunst neu ins Verhältnis setzt und die Popliteratur zurück an die Moderne bindet – ein großartiges Vexierspiel und eine Feier der Schönheit.
In Kooperation mit dem Kultur- und Sportförderverein Oberursel e. V. (KSfO)