Moderation: Christoph Schröder

„Ausgesprochen gelungen, Respekt: Mut zu Hässlichkeit“ – ein fataler Satz der Kunstlehrerin, gerichtet an Kirsten, die begabteste ihrer Schüler:innen. Carl, Mitschüler oder passender Zögling derselben Bildungsanstalt, sinnt auf Rache. Dritter im Bund ist der Erzähler, ein Adorant von Carl und Kirsten zugleich. Die drei bilden eine Bande, die zeitgemäß unzeitgemäß ist. Carl, ein junger Bohemien, altklug und hochgebildet, inszeniert sein Leben als Dandy mit Raffinement. Er ist das Zentrum dieser Dreiecksgeschichte, die zwischen radikaler Gegenwärtigkeit und zeitlosem Ästhetizismus changiert. Spitzweg (Piper) ist ein ungemein amüsanter Roman, der Wahrheit und Kunst neu ins Verhältnis setzt und die Popliteratur zurück an die Moderne bindet – ein großartiges Vexierspiel und eine Feier der Schönheit.

In Kooperation mit dem Kultur- und Sportförderverein Oberursel e. V. (KSfO)

Eckhart Nickel gehörte 1999 zum popliterarischen Quintett Tristesse Royale (Ullstein) und debütierte 2000 mit dem Erzählband Was ich davon halte (Quadruga). Mit Christian Kracht leitete Nickel die Literaturzeitschrift Der Freund in Kathmandu. Sein Roman Hysteria (Piper) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2018.
Christoph Schröder ist freier Literaturkritiker für diverse Tages- und Wochenzeitungen und den Hörfunk.
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