Moderation: Othmara Glas

Der Westen, so Ivan Krastev in einem Spiegel-Interview, verdanke Putin Solidarität und Resilienz. Ob damit auch der Riss zwischen Ost- und Westeuropa gekittet werden kann, ist eine der Fragen dieser Diskussionsrunde über Europa im Schatten des Krieges. Krastev, bulgarischer Politologe und bedeutender Intellektueller unserer Zeit, erklärt mit seiner These von der „Nachahmungsvergiftung“, warum in Ländern, die vor 30 Jahren quasi über Nacht Demokratie und Marktwirtschaft eingeführt haben, nun Rechtspopulisten an der Macht sind. Die Flüchtlingskrise von 2015 sei der Auslöser für diese Wende etwa in Ungarn und Polen gewesen, die den „liberalen Traum in einen liberalen Albtraum“ verwandelt habe. Mit ihm spricht die renommierte Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff.

In Kooperation mit Morgan, Lewis & Bockius LLP

Nicole Deitelhoff ist Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität und leitet das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt am Main.
Ivan Krastev wurde 2020 mit dem Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik ausgezeichnet. Zuletzt erschienen Das Licht, das erlosch. Eine Abrechnung (mit Stephen Holmes) sowie Ist heute schon morgen? Wie die Pandemie Europa verändert (beide Ullstein).
Othmara Glas ist Volontärin bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und beschäftigt sich scherpunktmäßig mit Osteuropa.
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