Moderation: Marion Brasch

Auf die Mauerfall-Euphorie folgte der große Frust. Die Zeit nach der Wende war in Ostdeutschland vielerorts von enttäuschten Hoffnungen, grassierender Arbeitslosigkeit und einem erstarkenden Rechtsradikalismus geprägt. Triste Jahre voller Gewalt, wie sie etwa Manja Präkels und Hendrik Bolz in ihren autobiografisch grundierten Romanen beschreiben. Nicht weniger persönlich gerät die Bestandsaufnahme des Soziologen Steffen Mau, dessen Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft (Suhrkamp) die „Deklassierungs- und Entmündigungserfahrungen“ vieler Ostdeutscher infolge des rasanten Systemwechsels und deren Fortwirken bis in die Gegenwart hinein in den Blick nimmt.

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Manja Präkels, geboren in Zehdenick in Brandenburg, ist Schriftstellerin, Journalistin und Musikerin. Für Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß (Verbrecher Verlag) wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Hendrik Bolz, geboren in Leipzig und aufgewachsen in Strahlsund an der Ostsee, ist Rapper und eine Hälfte der Band Zugezogen Maskulin. Nullerjahre (Kiepenheuer & Witsch) ist sein Romandebüt.
Steffen Mau ist Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. 2021 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2021 die Studie Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert (C.H.Beck), nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2022.
Marion Brasch ist Schriftstellerin und Journalistin. Zuletzt erschien 2019  ihr Roman Lieber woanders (S. Fischer).
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